Kommentierte Presseschau

Kommentierte Presseschau

Berichte über Kinder, Kinderbetreuung und Kindertagesstätten gibt es natürlich unzählige. Unregelmässig posten wir hier ausgewählte Beiträge, die wir bei der Gelegenheit auch gerne kommentieren. Wir wünschen eine spannende Lektüre.

„Zwangsferien für Krippenkinder“

Tages-Anzeiger vom 19. Mai 2017

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Kommentar:

Nachdem in den ersten beiden Artikeln des Tagesanzeigers (siehe unten) die Folgen für Kita-Betreiber und die Kita-Landschaft analysiert wurden, zeigt dieser Artikel sehr gut auf, welche Leistungskürzungen den subventionierten Eltern ab 2018 drohen. Die wenigsten Kunden suchen eine Kita mit Betriebsferien, weil diese nur selten zu den persönlichen Ferienplanungen passen. Lassen sich die eigenen Ferien nicht mit den Betriebsferien koordinieren, muss man den Krippenplatz während der eigenen Ferien weiterbezahlen und muss dann noch während der Betriebsferien eine zusätzliche Betreuung organisieren. Aus diesem Grund haben viele Kitas die Betriebsferien abgeschafft, um für die Eltern ein attraktiveres Angebot zu schaffen, wie dies auch vom Bund gefördert wird. Die geplante Verordnung verlangt konkret, subventionierte Kinder während 12 Tagen im Jahr von der Betreuungs auszuschliessen, obwohl die Kita für die Vollzahler geöffnet hat. Dass diese soziale Diskriminierung ausgerechnet vom SP-Sozialvorsteher Raphael Golta kommt und die FDP im Gegenzug auf Planwirtschaft setzt, mutet wie verkehrte Welt an.

„Zürich geht zu wenig weit“

Tages-Anzeiger vom 13. Mai 2017

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Kommentar:

Der erfahrende Experte Peter Hruza bestätigt, was kibesuisse in seiner Stellungnahme und seinem Fact-Sheet zuhanden der Zürcher Stadt- und Gemeinderäte schon vor Monaten deponiert hat. Wie der Info-Box zum Artikel aber zu entnehmen ist, setzen sogar FDP und CVP auf ein planwirtschaftliches Modell und nehmen zusammen mit SP und den Grünen schlechtere Qualitäten für die jüngsten Kinder Zürichs in Kauf. Eine Zwei-Klassen-Kitalandschaft, die eigentich keine der Parteien wünschen dürfte, steht ab 2018 vor der Tür.

 

„Es droht ein Krippensterben“

Tages-Anzeiger vom 12. Mai 2017

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Kommentar:

Der Zürcher Stadt- und Gemeinderat schlagen alle Warnungen in den Wind und risikieren mutwillign die über Jahre aufgebaute Versorgungsqualität an Kita-Plätzen. Den Eltern wird eine Leistungsreduktion in Form von Zwangsbetriebsferien aufgebrummt, damit die Stadt Zürich Geld sparen kann. Mit diesem Geld will sie „kostenneutral“ weitere subventionierte Kita-Plätze schaffen. Den Kitas wird ein Sparprogramm auferlegt, das zwangsweise zu weniger Leistungen und weniger Qualität führen wird. Andere werden gar nicht mehr sparen können (es sind ja bereits seit Jahren 40% der Zürcher Kitas defizitär) und schliessen müssen. Davon profitieren höchstens die grossen Kita-Ketten, die diese Verluste mit Erträgen aus anderen Standorten eine Zeit quersubventionieren können und auf die Schliessung von Mitbewerbern in der Umgebung warten.

„Nicht 24 Stunden ums Kind kreisen“

Stern vom 23. Juli 2015

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Kommentar:

Für Kita-Fachleute, die täglich ihr Herzblut in die professionelle und liebevolle Betreuung von Kindern investieren, eine schöne und vor allem wissenschaftlich fundierte Bestätigung, dass der Kita-Besuch viele Vorteile bringen kann. Die qualitative Arbeit in der Kita muss jedoch vorausgesetzt werden können, damit positive Effekte zu erwarten sind. Umso mehr freut es das Team der Kita Regenbogen, dass Sie Anfangs Juli 2015 mit dem Qualitätslabel „QualiKita“ ausgezeichnet wurde.

Lasst Eure Kinder in Ruhe!

Weltwoche vom 5. Mai 2011

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Kommentar:

Ein überraschender Artikel für die Weltwoche. Der Gastautor Wolfgang Bergmann analysiert scharfsinnig, was wir im Zürcher Kita-Wesen mit Besorgnis beobachten. Die Kita Regenbogen versteht sich selbst als Bildungseinrichtung, die sich insbesondere auf frühkindkliche Bildungsprozesse spezialisiert hat. Den Bildung beginnt nach unserer Grundhaltung in der ersten Lebenssekunde. Leider wird Bildung jedoch überall anders verstanden und häufig mit einer interventionalen Förderung gleichgesetzt, um schulische Lernprozesse völlig lösgelöst vom Entwicklungsstand der Kinder in die Kita-Zeit vorzuverlegen. Wie der Autor richtig schreibt, sind Lernprozesse im Alter bis fünf Jahren sehr stark noch mit Spiel und Selbstbestimmung verbunden. Förder-„angebote“ (die eigentlich Pflichtlektionen sind),  bei denen eine Erzieherin wie eine Club-Med-Animateurin durch die Gruppe hüpft und zum Förderkreis „motiviert“, sind den Lernprozessen von Kindern bis fünf Jahren eher abträglich. Überhaupt sollten Lernprozesse in diesem Alter so weit wie möglich durch eigene Neugier intrinsisch motiviert sein. Wer Kinder schon in der Kita bereits darauf dressiert, die Lernziele von anderen zu verfolgen, um Anerkennung oder gar Applaus zu erhalten, muss sich nicht wundern, wenn diese Kinder später vom Lebenslangen-Lernen nichts wissen wollen – denn die intrinsische Motivation wurde dann zugunsten der extrinsischen Motivation erfolgreich korrumpiert. Kurz: Wenn der Applaudator irgendwann mal weg- oder ausfällt, ists vorbei mit der Freude am Lernen.

Kindergarten: Und raus bist Du

Zeit Magazin vom 1. Juli 2010

Überall im Land werden Kindergärten gegründet. Nachbarn fühlen sich von lärmenden Horden belästigt und wehren sich – zum Beispiel in Hamburg

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Kommentar:

Wenn Kinder nur noch als Last empfunden werden, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Gesellschaft schrumpft und es Paare vorziehen, das doppelte Einkommen in Ferien und Freizeit statt in den Nachwuchs zu investieren. Dass es die gleichen kinderlosen Paare sein werden, die sich über (dann notwendige) Zuwanderung oder sinkende Renten beklagen, kann fast nur noch belächelt werden.

Gar nicht zum Lachen ist es allerdings, wenn Kinder überall fortgejagt werden. Die Kita Regenbogen hat zwar eine riesige Wiese vor der Tür. Ausweichmöglichkeiten zu finden, ist nicht immer einfach. Auch wir wurden schon von Grünflächen und Spielplätzen in der Nachbarschaft vertrieben.

Hüttenbauen so wichtig wie Träumen: Erst das Spiel macht uns zum Menschen

NEWS vom 19.02.08

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Kommentar:

Unsere Kinder wachsen heute in einer Leistungsgesellschaft auf, die immer höhere Anforderungen an das Individuum stellt. Die Frage ist, wie man auf diesen Wandel und diese Beschleunigung reagiert. Eltern wie auch Krippen setzen sich intensiv mit dieser Frage auseinander. Vielerorts wird nun versucht, die ersten Bildungsschritte weiter nach vorne zu verlegen. Einige Krippen versuchen sogar, schon im Krippenalter mehrere Fremdsprachen zu vermitteln und Unterrichtseinheiten in den Alltag zu integieren.

Wir meinen: Bildung beginnt am ersten Tag. Deshalb versteht sich die Kita Regenbogen auch als Bildungsinstitution. Aber Bildungsprozesse verlaufen im Krippenalter anders als im Kindergarten- oder Schulalter. Frühkindliche Bildungsprozesse sind stark mit den alltäglichen Interessen und Anliegen der Kinder verbunden und folgen nicht einem Lernprogramm nach Instruktion. Für alle Kinder gilt: „Der Weg ist das Spiel“: Spielen bedeutet für Kinder selbstbestimmt zu lernen und die eigene Neugier zu befriedigen. Kinder erwerben durchs Spielen Interesse, Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft. Dies sind unserer Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen, um auch in einer sich noch schneller drehenden Welt bestehen zu können.

Ernährung: Die Sünden der Kinderkrippen

Beobachter vom 25.01.08

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Kommentar:

Ein sehr guter Artikel, der den Finger auf eine Wunde legt. Klar: In dem Bestreben, den Tagessatz so tief wie möglich zu halten, sollten Krippen auch bestrebt sein, nach Aktionen Ausschau zu halten und gute Ware zu möglichst günstigen Preisen einzukaufen. Wichtig ist aber, dass nicht der Preis, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Einkauf den Ausschlag gibt.

Für uns ist klar: Wir kochen für unsere Kinder selbst, so dass wir vom Einkauf über die Zubereitung bis zum Servieren die gesamte Lebensmittelversorgung mitverfolgen und beeinflussen können. Unsere Menupläne werden in Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberaterin erstellt. Damit Ihre Kinder von Anfang an mit gesunder Ernährung aufwachsen.