26. January 2022
Liebe Regenbogen-Eltern
Leider haben sich die Prognosen der TaskForce des Bundes in den vergangenen zwei Wochen bestätigt. Wir haben versucht, uns und auch Sie mittels Online-Tagebuch auf diesen Peak vorzubereiten. Wenn man dann mitten drin steht, fühlt es sich trotz aller gedanklicher Vorbereitungen nicht gut an. Sie sind als Eltern aktuell stark gefordert: In der Sorge um Ihre Kinder, um die eigene Gesundheit, beschäftigt mit unzähligen Anforderungen und einer auseinander brechenden Logistik.
Wir als Unterstützungssystem sollten Ihnen hier möglichst viel Last im Sinne der familienergänzenden Betreuung abnehmen. Und ausgerechnet jetzt schwächelt auch unser System, da die Infektionen leider nicht vor der Kita-Türe halt machen. Im Gegenteil: Anders als in Büros oder Geschäften haben wir keinen beidseitigen Schutz, weil es natürlich unverantwortlich wäre, wenn Kita-Kinder Masken tragen müssten. So bleibt es ein Balance-Akt, den Kindern ihr Recht auf Nähe und Zuwendung zukommen zu lassen, und sich gleichzeitig selbst angemessen zu schützen. Für die Mitarbeiter*innen eine doppelt verzwickte Situation: denn natürlich möchten sie aus gesundheitlichen Gründen nicht an Corona erkranken, zudem wissen sie, dass eine Erkrankung die Betreuungskonstanz der Kinder für mindestens eine Woche beeinträchtigen wird.
“Ohnmacht” ist wohl das Wort, dass diesen Zustand am trefflichsten beschreibt. Wir wollen es alle anderes, und doch rollt über uns etwas herüber, das sich nicht greifen und schon gar nicht kontrollieren lässt. Es ist uns sehr wichtig, Ihnen zu sagen, dass uns die aktuellen Einschränkungen, die wir auf einzelnen Gruppen derzeit erleben, gar nicht recht sind und nicht unserem Selbstverständnis entsprechen. Wir haben in bald 14 Jahren nie die Öffnungszeiten einschränken müssen – Ihnen und den Kindern eine hochqualitative Betreuung und möglichst ein “Rundum-Sorglos-Paket” anzubieten, ist seit jeher unsere Triebfeder. Doch dieser Tage machen wir nichts anderes mehr, als nicht-erkrankte Mitarbeiter*innen so gut wie möglich über die sieben Gruppen zu verteilen, was teilweise ohne Einschränkungen des Angebots nicht möglich ist. Gleichzeitig schwebt das Damoklesschwert “Gruppenquarantäne” täglich über uns, falls pro Gruppe innerhalb von 10 Tagen mehr als 5 Kinder erkrankt sind. In diesem Fall müssten wir die Gruppe für eine Woche schliessen.
Entsprechend hoffen wir sehr, dass dieser Peak wie angekündigt Ende nächster Woche gebrochen wird. Aktuell sind wir leider noch in der Eskalationsphase. Gestern hat das BAG kommuniziert, dass sich täglich 100’000 Menschen mit dem Covid19-Virus anstecken. Dass heisst: Innert einer Woche rund 10% der ganzen Bevölkerung. Diese Quote können wir im Team ebenfalls feststellen – angesichts der obigen erwähnten limitierten Schutzmöglichkeiten übertreffen wir diese seit dieser Woche (per heute Mittwoch sechs Meldungen für diese Woche).
Mit diesen “leeren Händen” können und möchten wir Sie um weiteres Verständnis und um weiteres Durchhalten bitten. Und darum, Kinder mit coronakompatiblen Symptomen umgehend testen zu lassen, und Verdachtsfälle sowie positiv getestete Kinder NICHT in die Kita zu bringen, um der internen Verbreitung des Virus keinen weiteren Vorschub zu leisten. Dies im Wissen darum, dass die Anspannung überall hoch ist und Sie sich das Gegenteil wünschen würden.
In der grossen Hoffnung, bald wieder in einen regulären Modus zurückwechseln zu können, grüssen wir Sie herzlich und danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis.
Markus Guhn & Désirée Giger